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Speichenzapfenhobel, Rundhobel, Speichenhobel

Heimatmuseum Ratzenried Handwerk [G0796 / G0797]
Speichenzapfenhobel, Rundhobel, Speichenhobel (Heimatverein Ratzenried CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Heimatverein Ratzenried / Helmut Simon (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Der Zapfenhobel ist ein Werkzeug des Wagners. Zu den Aufgaben einer Wagners gehörte unter anderem auch die Herstellung von Holzrädern für Kutschen, Leiterwagen oder Schubkarren. Bei dem Zusammenbau solcher Räder war es erforderlich, dass die Enden der Speichen, die als runde Zapfen in die hölzerne Felge eingepasst wurden, einheitlich waren. Unter dem Zapfen versteht man das stufenförmig in seinem Durchmesser reduzierte Ende der Speiche. Die spätere Wagenlast wird von der Stufe, der Zapfenschulter, getragen. Die Stufe muss sich daher bei allen Speichen in gleichem Abstand zur Radnabe befinden, damit der spätere Radumfang rund läuft.
Früher mussten die Speichenzapfen aufwändig mit einem Messer zugeschnitten werden. Mit dem Zapfenhobel konnten alle Zapfen rationell mit gleichem Durchmesser bis zur Schulter gehobelt werden. Die Zapfenschulter wurde dabei gleichzeitig exakt rechtwinklig zur Speiche geschnitten.
Das Gerät besteht aus 2 Teilen, dem Hobel und der Unterlage, auf der der Hobel aufliegt. Zunächst wird die Unterlage auf die Speiche geschoben und darauf mittels des rechtwinklig dazu spitzig zulaufenden Endes einer Klemmschraube mit hölzernem Handgriff festgeklemmt, sodass sie nicht mehr verschoben werden kann. Auf den breiten, flach geschliffenen Flansch der Unterlage wird nun der Hobel aufgelegt, der seinerseits einen breiten Flansch besitzt. Hierdurch ist es möglich die Position des Hobels auf der Speiche und so die Länge der Speiche bis zur Zapfenschulter für alle Speichen exakt gleich festzulegen.
Dann wird der Hobel an den äußeren Handgriffen gedreht. Es gibt 2 Messer – eines in Längsrichtung zur Speiche beschneidet den Zapfenumfang und bestimmt damit dessen Durchmesser, das andere quer zur Speiche nennt man Vorschneider. Es schneidet die Zapfenschulter. Während der Drehung wird einer der Handgriffe, der mit einem Zahnradgetriebe verbunden ist, immer mehr angezogen. Die Zahnräder übertragen diese Drehung auf 2 Stellschrauben mit gegenläufigem Gewinde. Durch diese wird die Hobelweite reduziert, und die Messer schneiden immer tiefer. Zwei weitere Stellschrauben werden einmalig für alle Speichen eingestellt und bestimmen die Mindestweite der Hobelöffnung, und somit den finalen Zapfendurchmesser.
Der Hobel trägt die Bezeichnung „L.E. FUCHS“ und ein einen Fuchs darstellendes Firmenemblem.
Diese Werkzeuge wurden von Landwagnern benutzt, die maschinell nicht gut ausgerüstet waren. Andere Wagner benutzten bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts Radmaschinen.

Material/Technik

Metall, Holzgriff

Maße

Unterlage: L32 H5 D13 cm; Speichenzapfenhobel: L33,0 B17,2 H9,6 cm

Heimatmuseum Ratzenried

Objekt aus: Heimatmuseum Ratzenried

Das Heimatmuseum Ratzenried im Dachgeschoss der Schule sammelt und präsentiert Zeugnisse der dörflichen und bäuerlichen Kultur im württembergischen...

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